Naturreaktor Oklo

Koordinaten: 1° 24′ S, 13° 10′ O

Reliefkarte: Gabun
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Naturreaktor Oklo
Abnahme des Gehalts an Uran-235 in den letzten und den nächsten Milliarden Jahren. Vor 2 Milliarden Jahren betrug der Anteil von Uran-235 im natürlichen Uran noch 3,65 % und vor 1,5 Milliarden Jahren noch 2,35 %, was unter geeigneten Umständen nukleare Kettenreaktionen ermöglichte

Der Naturreaktor Oklo in Mounana in der gabunischen Provinz Haut-Ogooué ist eine Uranlagerstätte, in der durch eine natürlich entstandene Urankonzentration zusammen mit Wasser eine nukleare Kettenreaktion einsetzte. Mittlerweile sind im Becken von Franceville die Überreste von insgesamt 15 Naturreaktoren gefunden worden, davon befinden sich 14 in Oklo und einer im 30 km entfernten Bangombé.[1]

Vor ca. zwei Milliarden Jahren, im Erdzeitalter des Proterozoikums, betrug der Anteil des spaltbaren Uran-Isotops 235U im Natururan noch ca. 3 % (heute 0,7 %); die seitherige Abnahme erklärt sich aus der kürzeren Halbwertszeit des 235U im Vergleich zu 238U. Diese 235U-Konzentration reichte aus, um, moderiert durch natürliches Wasser, Kritikalität zu erreichen. Der natürliche Kernreaktor war etwa 500.000 Jahre lang aktiv und setzte während dieses Zeitraums bei einer thermischen Leistung von bis zu 100 kW einige hundert Terawattstunden Energie frei. Das entspricht etwa der Energiemenge, die ein durchschnittliches Kernkraftwerk in einem Zeitraum von einigen Jahrzehnten erzeugt. Im Zuge dessen wurden insgesamt etwa 10 Tonnen Uran-235 (235U) gespalten und zugleich aus Uran-238 (238U) etwa 4 Tonnen Plutonium-239 (239Pu) erbrütet. Die Kettenreaktion kam vor mindestens ca. 1,5 Milliarden Jahren zum Erliegen, als das 235U weit genug aufgebraucht war.

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